Anfang der 1990er Jahre wurde beschlossen, sofort mit dem Rückbau des Kernkraftwerkes Greifswald (KGR) zu beginnen. Dieser Beschluss war entscheidend für die Entwicklung der Genehmigungsstrategie und die Erarbeitung der technischen Konzepte zur Durchführung von Stilllegung und Demontage sowie für die Entsorgung des dabei anfallenden Materials. Zielstellung war und ist, alle Leistungen vorrangig durch eigenes Personal zu erbringen.
Auf der Grundlage einer sorgfältigen technischen und radiologischen Erfassung aller Anlagen, Gebäude und Flächen wurde die Vorgehensweise für Stilllegung, Demontage und Entsorgung frühzeitig entwickelt. So konnten rechtzeitig erforderliche Einrichtungen mit den entsprechenden Kapazitäten für die Demontage und Reststoffbehandlung geplant und gebaut werden, so z. B. die Errichtung des Zwischenlagers Nord (ZLN), die Umrüstung der Zentralen aktiven Werkstatt (ZAW), die Inbetriebnahme der Freimessanlage (FMA) oder auch der Bau der Zentralen Dekontaminations- und Wasseraufbereitungsanlage (ZDW).
Im Jahr 1995 begann der Rückbau des KKW Greifswald.
Zum Rückbauprojekt KKW Greifswald
Im Jahre 1986 erreichte das Kernkraftwerk Rheinsberg (KKR) nach 20 Jahren seine projektierte Nutzungsdauer. Rekonstruktionsmaßnahmen in den Jahren 1986/87 wurden mit der Zielstellung eines befristeten Weiterbetriebes für fünf Jahre durchgeführt. Die vom ehemaligen Staatlichen Amt für Atomsicherheit und Strahlenschutz (SAAS) erteilte Genehmigung für den Leistungsbetrieb war dementsprechend bis zum Ende der Reaktorkampagne 1992 befristet.
Auf Grund von Defiziten zum Sicherheitsstandard nach dem Atomgesetz (AtG) der Bundesrepublik Deutschland, die einen Weiterbetrieb ausschlossen, traf der Betreiber im November 1990 die Entscheidung, den Leistungsbetrieb des Blockes endgültig einzustellen und die Anlage stillzulegen.
Im Jahr 1995 begann der Rückbau des KKW Rheinsberg.
Zum Rückbauprojekt des KKW Rheinsberg
Das Entsorgungskonzept der EWN GmbH basiert auf der unmittelbaren Demontage der sechs 1995 stillgelegten Reaktorblöcke in Greifswald und Rheinsberg. Neben dem Zwischenlager Nord (ZLN) ist die Zentrale Aktive Werkstatt (ZAW) ein weiterer Baustein dieses Konzeptes.
Als Verarbeitungsstation für feste radioaktive Abfälle und Reststoffe wurde die ehemalige Reparaturwerkstatt für kontaminierte Anlagenteile des Kernkraftwerkes Greifswald mit spezieller Konditionierungstechnik ausgestattet. Seit 1997 erfolgen die Arbeiten in der ZAW entsprechend der neuen Aufgabenstellung.
Ziel der Bearbeitung der Materialien, die direkt aus dem Abbau der Kernkraftwerke oder aus dem Zwischenlager kommen, ist es:
- durch Zerlegung und Dekontamination (Entfernen von radioaktiven Verunreinigungen) eine Freimessung der Materialien zu erreichen,
-die Materialien nach der Zerlegung entsprechend zu verpacken, um sie einer Zwischenlagerung zuzuführen,
- die anfallenden Abfälle so zu verpacken, dass sie in Endlagercontainer verpackt werden können.
Zentrale Aktive Werkstatt
Ein zentraler Baustein des Entsorgungskonzeptes der EWN beim Rückbau der kerntechnischen Anlagen in Greifswald/Lubmin und Rheinsberg ist die Nutzung des Zwischenlagers Nord (ZLN) zur Aufbewahrung der Kernbrennstoffe, der Zwischen- und Abklinglagerung und Bearbeitung der anfallenden radioaktiven Reststoffe und Abfälle.
Im Lagergebäude des ZLN sind sowohl das Abfalllager als auch das Transportbehälterlager untergebracht. Die Zwischenlagerung der Kernbrennstoffe, der kernbrennstoffhaltigen Abfälle, der schwach- und mittelradioaktiven Reststoffe und Abfälle erfolgt in acht Lagerhallen, die stirnseitig über eine Verladehalle miteinander verbunden sind.
Die langfristige Planung sieht vor, den aktuell im Zwischenlager Nord gelagerten Kernbrennstoff und den kernbrennstoffhaltigen Abfall einem Bundesendlager für Wärme entwickelnde radioaktive Abfälle zuzuführen. Die übrigen radioaktiven Stoffe verbleiben so lange im ZLN, bis sie dem Endlager KONRAD zugeführt oder nach einer Bearbeitung bzw. Reinigung und anschließender behördlicher Freigabe konventionell verwertet oder deponiert werden können.
Zwischenlager Nord - Abfalllager
Ein zentraler Baustein des Entsorgungskonzeptes der EWN beim Rückbau der kerntechnischen Anlagen in Greifswald/Lubmin und Rheinsberg ist die Nutzung des Zwischenlagers Nord (ZLN) zur Aufbewahrung der Kernbrennstoffe, der Zwischen- und Abklinglagerung und Bearbeitung der anfallenden radioaktiven Reststoffe und Abfälle.
Im Lagergebäude des ZLN sind sowohl das Abfalllager als auch das Transportbehälterlager untergebracht. Die Zwischenlagerung der Kernbrennstoffe, der kernbrennstoffhaltigen Abfälle, der schwach- und mittelradioaktiven Reststoffe und Abfälle erfolgt in acht Lagerhallen, die stirnseitig über eine Verladehalle miteinander verbunden sind.
Die langfristige Planung sieht vor, den aktuell im Zwischenlager Nord gelagerten Kernbrennstoff und den kernbrennstoffhaltigen Abfall einem Bundesendlager für Wärme entwickelnde radioaktive Abfälle zuzuführen. Die übrigen radioaktiven Stoffe verbleiben so lange im ZLN, bis sie dem Endlager KONRAD zugeführt oder nach einer Bearbeitung bzw. Reinigung und anschließender behördlicher Freigabe konventionell verwertet oder deponiert werden können.
Zwischenlager Nord - Transportbehälterlager
Wir planen neben dem Zwischenlager Nord ein neues Lagergebäude als Ersatz für das Transportbehälterlager in Halle 8 des Zwischenlagers Nord.
Hintergrund sind die seit 2011 erhöhten Sicherungsanforderungen für die Lagerung von Castor-Behältern. Alle in Deutschland bestehenden Zwischenlager für Castor-Behälter werden daher angepasst. Für uns resultiert daraus, dass wir neu bauen müssen.
In das Ersatztransportbehälterlager, kurz ESTRAL, werden die bisher in Halle 8 des Zwischenlagers Nord gelagerten 74 Castor-Behälter umgelagert. Weitere Castor-Behälter werden dort nicht eingelagert.
Das ESTRAL befindet sich gegenwärtig in der Planungsphase. Es wird auf dem Gelände der EWN GmbH in Lubmin/Rubenow nordöstlich vom Zwischenlager Nord errichtet.
ESTRAL